Korsika auf den Punkt gebracht – alles Wissenswerte
Vielleicht mutet es etwas unromantisch an, wenn man gerade bei einer Insel wie Korsika die durch ihr einmaliges Erscheinungsbild besticht, einmal nüchtern deren Fakten und Zahlen betrachtet. Aber diese sind gerade bei der Gebirgsinsel im Mittelmeer durchaus ansprechend und interessant. So besitzt Korsika eine Gesamtfläche von rund 8680 Quadratkilometer und ist mit knapp 183 Kilometer Länge und 83 km Breite sicherlich nicht gerade die größte Insel im Mittelmeer. Dennoch leben hier rund 280.000 Einwohner die sich mit einer Natur arrangieren, die zu 86 Prozent aus Bergen und Felsen besteht.
Unterteilt in die zwei Inselregionen des Département Corse-du-Sud und des Département Haute-Corse leben die meisten der Bewohner in der Hauptstadt Ajaccio, die man an der westlichen Küste findet. Trotz der zentralen Nähe zu Sardinien und zum italienischen Festland gehört Korsika zu Frankreich und nimmt interessanterweise mit ihrer Gesamtfläche nur rund 1,5 Prozent am Gesamtanteil der französischen Verwaltung ein. Eingerahmt von den Ligurischen Meer, dem Tyrrhenischen Meer sowie dem westlichen Mittelmeer findet man hier rund 52 Kantone und 360 kleine Gemeinden und Dörfer vor, die überwiegend den Charme ehemaliger Fischerorte und Bergdörfer besitzen. Oftmals zählen diese kleinen Gemeinden nur eine Handvoll Einwohner, die nicht selten einer Familie entstammen. Legendär sind bei so mancher kleinen Gemeinde die Erzählungen die sich um sie scharren und man wird hier als Reisender so manch spezifische Tugend der Korsen entdecken. Man kann daher sagen, dass gerade diese zahlreichen kleinen Dörfer eine Erkundung mehr als wert sind, wenngleich man sie natürlich nicht mit den Facettenreichtum der Hauptstadt sowie den ansprechenden Städten Sartene, Calvi, Bastia oder der Universitätsstadt Corte vergleichen kann. Aber auch gerade die südlichste Stadt Bonifacio sollte man in dieser Aufzählung sicherlich nicht vergessen, denn schließlich verbindet sie mit ihrer berühmten gleichnamigen Meeresstraße Korsika mit dem nur 12 Kilometer entfernten Sardinien.
Nähe zu Sardinien – nicht nur geografisch
Gerade im Vergleich mit Sardinien braucht sich auch Korsika in keiner Weise zu verstecken. Denn sowohl in geschichtlicher Bedeutung als auch im Erhalt von zeitgenössischen Erben besticht Korsika ebenso wie die italienische Mittelmeerinsel. So kann man sagen, dass Korsika im Jahre 7000 v. Christus erstmalig besiedelt wurde und seit jeher eine dominierende Position im Seehandel sowie auch in der kulturellen Facette einnahm. Daher strotzt diese kleine Gebirgsinsel im Mittelmeer nahezu von zahlreichen Zeitzeugen, die durchaus eine Erkundung wert sind und denen man oftmals auch in der endlos anmutenden Weite der Natur begegnet. Denn entgegen heutiger Zeit fand damals auf der ganzen Insel eine Besiedlung statt, und konzentrierte sich nicht nur auf die Hauptstadt. Daher ist es naheliegend das man sich hier auch mit zahlreichen Mythen und Sagen schmückt, denn die bizarre Welt der Felsen und Berge bietet eine perfekte Kulisse für die Legenden der verschollenen Seeräuber und Banditen die einst Korsika als Heimat wählten. Da die Korsen durchaus stolz auf ihre Vergangenheit sind, praktizieren sie auch heute noch zahlreiche alte Bräuche und gewähren aber auch neuen Festen gerne Einzug. Zudem muss man sagen, dass auf der Insel gerade auch religiöse Feste eine besondere Bedeutung besitzen. Zur vorherrschenden Sprache kann man anmerken, dass auf Korsika gerne die eigene Sprache Korsisch benutzt wird, die eine gelungene Mischung aus Latein, Italienisch und Französisch ist und seit 1971 auch an den Schulen unterrichtet wird.
Alltag auf Korsika
Dieses korsische Sprachbild wird man auch dominierend in der traditionellen Volksmusik vorfindet, die auf Korsika einen sehr hohen Stellenwert hat und als Paghjella bezeichnet wird. Durchaus ebenso traditionsbewusst zeigen sich die Korsen auch in der Wirtschaft. Zwar öffnet man sich immer weiter dem Tourismus, jedoch spielt nach wie vor der Weinanbau hier eine tragende Rolle und ergänzt sich mit der Kultivierung von landwirtschaftlichen Erträgen. Interessanterweise muss man dazu noch anmerken, dass Korsika mit als die sauberste Insel gilt und zeitgleich auch die Verwaltung ist, die am meisten in Umweltschutz und Reinhaltung investiert. Sicherlich ist dies etwas grotesk, da man hier eine derartig minimierte Industrie vorfindet die nicht der Rede wert erscheint. Dennoch ist Korsika hier sicherlich vorbildlich und man kann nur sagen, dass dadurch die wunderbare Natur sicher auch in den nächsten Jahrzehnten noch so erscheinen wird, da die Korsen wenig Interesse an einer durchplanten Struktur zu Gunsten des Tourismus zeigen.
Man wird daher als Reisender in Korsika ein Urlaubsdomizil vorfinden, dass aufgrund der spektakulären Naturkulisse Platz für Tatsachen, Legenden und Illusionen bietet, die einen Urlaub zu einen unvergesslichen Erlebnis mutieren lassen, da man dennoch auf die Vorzüge der Modernen nicht verzichten muss.